Die Aktivitäten im Überblick

Um das eine will ich mich mühen: wenigstens als fruchtbares und gesundes Saatkorn in die Erde zu fallen. 
Und in des Herrgotts Hand.“

Alfred Delp SJ

Die Alfred Delp Gesellschaft Mannheim e.V. (ADG) trauert um ihre Mitglieder

Lic.-theol. Günther Saltin
und seine Ehefrau Ursula Saltin
+ 23.11.2016

Herr Saltin gehörte 2005 zu den Initiatoren und Gründern der Gesellschaft und war 11 Jahre lang ihr zweiter Vorsitzender. Als Jugendlicher schon von Alfred Delp fasziniert, wurde die Beschäftigung mit diesem zu einem seiner Lebensthemen. So gelang es ihm, mit großer Leidenschaft, die Erinnerung an den Jesuitenpater und Märtyrer  Alfred Delp durch beeindruckende Vorträge, zahlreiche Veröffentlichungen und bewegende gottesdienstliche Veranstaltungen wachzuhalten und sein Glaubenszeugnis für unsere Zeit fruchtbar zu machen. 
Dabei hat ihn seine Frau Ursula bis zuletzt – auch als beide Eheleute schon gesundheitlich stark beeinträchtigt waren - treu und tatkräftig unterstützt.
Mit großer Dankbarkeit gedenken wir Ihrer im Gebet. Möge Gott, der Herr Ihnen die ewige Freude des Himmels schenken.
Ihrem Sohn und allen Angehörigen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl über diesen schweren Verlust.

Der Vorstand der ADG                                                                      
Bernhard Boudgoust, 1. Vorsitzender

Lic. theol. Günther Saltin verstorben – Nachruf von Dr. Reiner Albert vom 25.11.2016

Am 23. November 2016 ist Günther Saltin nach langer Krankheit im St. Marien-Krankenhaus in Ludwigshafen verstorben. Nur wenige Stunden später verstarb auch seine ebenfalls schwer erkrankte Ehefrau Ursula im Universitätsklinikum Mannheim. 
Günther Saltin war weit über die Grenzen des katholischen Stadtdekanats Mannheim als  Religionslehrer, langjähriges Mitglied des Dekanatsrates der katholischen Kirche Mannheims, fleißiger Publizist für Kirchengeschichte (u.a. erschien seit Jahrzehnten bis einschließlich zur letzten Nummer des katholischen Kirchenblatts „Kirche aktiv“ seine beliebte Kolumne „Zeichen am Weg“), aber vor allem für seine wissenschaftlichen Studien zu Pater Alfred Delp SJ bekannt.
Über Jahrzehnte war bei ihm der Gedanke gereift, eine Alfred-Delp-Gesellschaft im Rhein-Neckar-Raum zu gründen, nicht zuletzt weil der Jesuitenpater Delp in Mannheim geboren wurde und in Lampertheim aufgewachsen war. Die Vereinsidee nahm wenige Jahre vor dem 100. Geburtstag des Widerstandskämpfers gegen die NS-Diktatur (geb. 1907) Gestalt an, als Günther Saltin nach schwerer Krankheit auf den ehemaligen Kommunalpolitiker und Konzernchef Roland Hartung traf. Im Oktober 2005 wurde in Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Stadtdekanat Mannheim und der hiesigen Jesuitenniederlassung sowie einer Gruppe Gleichgesinnter, dazu gehörten Angehörige Alfred Delps, unter Vorsitz von Roland Hartung und Günther Saltin die Gesellschaft ins Leben gerufen. Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kohl, Fritz Delp sen. und Karl Kardinal Lehmann sollten in den Folgejahren Ehrenmitglieder des Vereins werden. Renommierte Wissenschaftler und Personen des öffentlichen Lebens wie zuletzt Prof. Dr. Hans Maier im September 2016 hielten in Kooperation mit dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Peter Steinbach, seit 2016 von Prof. Dr. Philipp Gassert, Gedenkvorlesungen jeweils um den 15. September, dem Geburtstag Delps, an der Universität Mannheim.
Bereits als Schüler war Günther Saltin, der 1939 in der Nähe von Trier geboren wurde, Alfred  Delp in seinen Texten aus der Haft („Im Angesicht des Todes”) begegnet und blieb von nun ab stets auf der Spur dieses faszinierenden Menschen und Opfers der Nationalsozialisten. Saltin studierte katholische Theologie in Bonn, Würzburg und Trier und schloss mit dem Lizentiat der Theologie bei Professor Dr. Wilhelm Breuning mit einer Arbeit aus der griechischen Patrologie (Maximus Confessor) ab. Er war aktiv in der „Arbeitsgemeinschaft der Priestergruppen in der Bundesrepublik Deutschland” (AGP), zeitweise auch Mitglied der dreiköpfigen Sprechergruppe. Beruflich zog es Saltin an die Universität Saarbrücken, als Lehrer für katholische Religionslehre ebenfalls nach Saarbrücken, seit den siebziger Jahren an das Mannheimer Liselotte-Gymnasium; dort blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2005.
Der Familienvater, der über 40 Jahre mit der am Mannheimer Ursulinengymnasium lehrenden Oberstudienrätin für Deutsch und Katholische Religionslehre, Ursula Saltin, verheiratet war, publizierte zahlreiche Beiträge zur Religionspädagogik, Frömmigkeitsgeschichte und zur regionalen Kirchengeschichte (zuletzt im März 2016: „Am Strom der Zeit – kirchengeschichtliches Lesebuch aus der Rhein-Neckar-Region“), in den Jahren 2009 und 2012 auch die Ordensgeschichte in: „Katholisches Leben in Mannheim, Band I und Band II“.

Außerdem brachte er zahlreiche Fachartikel und Rundfunkbeiträge hervor.
Günther Saltin war nicht nur Autor, sondern auch geistiger „Vater“ der Alfred-Delp-Gesellschaft, Mitherausgeber und Initiator des bis einschließlich September 2016 erschienenen Jahrbuches zur Erforschung Delps und weiterer Mitglieder des so genannten Kreisauer Kreises. Die Sammlung der Beiträge und die redaktionelle Hauptarbeit lagen stets bei ihm. Sie garantierten innerhalb weniger Jahre die deutschlandweite Anerkennung von Fachkreisen.
Saltins Verdienste für die Gesellschaft und die Alfred-Delp-Forschung (er verfasste u. a. auch  das insbesondere für Schüler und Studierende geeignetes Buch zum Leben Delps: „Durchkreuztes Leben. Alfred Delp: Weg-Kampf-Opfer“) sind unschätzbar. Angesichts der weit über die Alfred-Delp-Gesellschaft hinausgehenden Lebensleistung des engagierten Theologen werden der Vorstand, die Vereinsmitglieder und die Mannheimer Bevölkerung Günther Saltin und seiner Ehefrau, die ihm in Alter und Krankheit aufopfernd und mit tiefer Liebe zur Seite stand, für immer mit Dankbarkeit in Erinnerung behalten.
Persönlich danke ich als früherer Schüler, ehemaliges Mitglied des Vorstandes, der Redaktion und des Herausgeberteams des Jahrbuches sowie als Mitautor der Mannheimer katholischen Kirchengeschichte dem väterlichen Freund für die vielfältige Unterstützung, die Heranführung an das Thema „Christlicher Widerstand“ und das kollegiale wie herzliche Miteinander der vergangenen Jahrzehnte. 
Verbunden im Glauben an die individuelle Auferstehung unserer Seelen, von der sich Günther Saltin stets überzeugt zeigte, nehmen wir Abschied von Günther und Ursula Saltin.

Reiner Albert

Nachruf

Am 6. September 2015 verstarb im Kreis seiner Familie in Lampertheim im Alter von 94 Jahren das Ehrenmitglied der ADG, Herr FRITZ  DELP, der jüngste Bruder Alfred Delps. 
Bei der Bestattung am 10. September auf dem Waldfriedhof Lampertheim legte der Vorstand der ADG einen Kranz nieder und fügte den folgenden Nachruf bei:

Sehr verehrte Familie Delp,
sehr verehrte Trauergemeinde!

Die Alfred-Delp-Gesellschaft Mannheim nimmt mit Respekt und Dankbarkeit Abschied von ihrem Ehrenmitglied Fritz Delp. Selbst als wir ihn noch nicht persönlich kannten, wussten wir aus der Korrespondenz seines älteren Bruders Alfred mit der Familie von dem herzlichen Verhältnis zwischen den Geschwistern und von dem Interesse, mit dem dieser als junger Jesuit die Entwicklung des 14 Jahre jüngeren Bruders begleitete. 
Als wir die Möglichkeit hatten, Fritz Delp kennen zu lernen, berichtete er uns mehrfach von seinen Besuchen bei Alfred, von der Freundschaft mit anderen jungen Jesuiten und dem Zuspruch Alfreds, sich als Jugendlicher in der Zeit des Dritten Reiches nicht verbiegen zu lassen. 
Nach dem Krieg war es keinesfalls leicht einer Familie anzugehören, die ein Mitglied durch ein Todesurteil des Volksgerichtshofs zu beklagen hatte. Insofern hat Fritz Delp an der Sendung seines Bruders mit getragen und seiner Familie den Respekt vor dessen Leben und Sterben vermittelt. 
Darüber hinaus werden wir ihn als liebenswerten, kommunikativen, mit Sinn für Humor gesegneten Menschen im Gedächtnis behalten.

Gott, der Herr, nehme ihn auf in seine ewige Gemeinschaft.

 

ADG Jahrbuch 2016 erschienen

Das aktuelle Jahrbuch 2016 enthält die Niederschrift eines Vortrags von Prof. Hans-Rüdiger Schwab, Münster folgenden Inhalts.

Im Jahre 1941 prägte Alfred Delp vor verantwortlichen der Männerseelsorge das Wort „Deutschland als Missionsland. Die bloße Intensivierung überkommener Methoden der  Seelsorge sei nicht geeignet diesem beizukommen. Denn dieser Zustand wurzele in der „Gottesunfähigkeit“ des modernen Menschen, die inWechselbeziehung stehe mit der Verkümmerung jener Organe die für Gott und sein Wort empfänglich machten. Für Alfred Delp ist diese Befindlichkeit mit ursächlich für die politischen und gesellschaftlichen Zustände der damaligen Situation in Deutschland.

Der 1. Katholikentag nach dem Krieg in Mainz 1948 griff zwar Alfred Delps Stichwort auf, folgte aber seiner Analyse und seinen Therapievorschlägen nicht. Die heutige Situation drängt dazu, auch in ökumenischer Hinsicht neu zu fragen nach den Erkenntnissen Delps und seiner Gefährten.

Des Weiteren finden sich zum Thema „Widerstand aus dem Glauben“ ein Beitrag des inzwischen verstorbenen Günter Saltin über Alfred Delp und von Dr. Joachim Feldes über Edith Stein. Prof. em. Karl-Heinz Neufeld SJ schreibt über Alfred Delps Beitrag zum Jahr der Barmherzigkeit.

Das aktuelle Jahrbuch ist zum Preis von € 19,90 in der Bernhardus-Buchhandlung Mannheim oder die ADG erhältlich. 

Ältere Ausgaben des Jahrbuch erhalten Sie gegen Spende bei der ADG oder im Citypunkt (F2,6 am Marktplatz)

Anfang September 2015 erscheint das ALFRED – DELP - JAHRBUCH 8/2015 
zum 70. Jahr der Hinrichtung Alfred Delps und seiner Freunde.

Das Buch enthält eine Reihe persönlicher Zeugnisse von Menschen, die der Begegnung mit Alfred Delp noch zu dessen Lebzeiten oder, postum, in seinen Schriften viel zu verdanken haben.
Dazu kommen einige Arbeiten zu Leben, Wirken und geistigem Erbe des in Mannheim geborenen Propheten und Martyrers aus dem Jesuitenorden.

Den Mitgliedern der ADG wird das Buch kostenfrei zugesandt. Dankbar sind wir für einen Unkostenbeitrag als Spende. Ein Überweisungsträger liegt bei. Bitte bedenken Sie: Die Mitgliedsbeiträge decken die Unkosten nicht.

Im Buchhandel kostet das reich bebilderte Werk 19,90 €.
Bitte machen Sie Interessenten auf das Buch aufmerksam.

Buchvorstellung - Günter Saltin (Hg.) 
Gesang im Feuerofen

Das nächste Alfred-Delp-Jahrbuch :

Bibliographische Angaben:
Reiner Albert, Roland Hartung, Günther Saltin:
Alfred-Delp-Jahrbuch Band 4, 2010, hg. von der Alfred-Delp-Geellschaft Mannheim e. V.
LIT Verlag Münster 2010. 137 S., zahlreiche Abb.
ISBN 978-3-643-10884-5

Hauptbeiträge

Rüdiger von Voss, Bilanz des Staatsstreichs vom 20. Juli 1944 – Geistige und politische Dimensionen des Widerstandes (Alfred-Delp-Vorlesung: Gemeinschaftsaktion der Alfred-Delp-Gesellschaft und der Universität Mannheim – Prof. Dr. Peter Steinbach)
Petro Müller: Alfred Delp – Ansätze einer ökumenischen Theologie und Praxis
Michael Pope: Der Beitrag Pater Delps zum Kreisauer Kreis
Günther Saltin: Alfred Delp: Einsatz für verfolgte Juden
Alfred Delp: Das Kreuz – Geheimnis Gottes und Lebensordnung des Menschen (Bisher unveröffentlichter Text, bearbeitet und kommentiert von G. Saltin)

Alfred-Delp-Jahrbuch Band 4:

Bibliographische Angaben:
Reiner Albert, Roland Hartung, Günther Saltin:
Alfred-Delp-Jahrbuch Band 4, 2010, hg. von der Alfred-Delp-Geellschaft Mannheim e. V.
LIT Verlag Münster 2010. 137 S., zahlreiche Abb.
ISBN 978-3-643-10884-5

Hauptbeiträge

Rüdiger von Voss, Bilanz des Staatsstreichs vom 20. Juli 1944 – Geistige und politische Dimensionen des Widerstandes (Alfred-Delp-Vorlesung: Gemeinschaftsaktion der Alfred-Delp-Gesellschaft und der Universität Mannheim – Prof. Dr. Peter Steinbach)
Petro Müller: Alfred Delp – Ansätze einer ökumenischen Theologie und Praxis
Michael Pope: Der Beitrag Pater Delps zum Kreisauer Kreis
Günther Saltin: Alfred Delp: Einsatz für verfolgte Juden
Alfred Delp: Das Kreuz – Geheimnis Gottes und Lebensordnung des Menschen (Bisher unveröffentlichter Text, bearbeitet und kommentiert von G. Saltin)