Juli 2016

Alfred Delp wurde am 28. Juli 1944 nach der Frühmesse in St. Georg in München- Bogenhausen im Rahmen der Verhaftungsorgie nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 von der Gestapo verhaftet, obwohl er mit dem Attentat selbst nichts zu tun hatte.
In seinem Abschiedsbrief an P. Theo Hoffmann SJ, bis zum Verbot der Zeitschrift Schriftleiter der „STIMMEN  DER  ZEIT“, führt er noch einmal in aller Kürze die Gründe auf, die ihn in den Widerstand geführt und ihm das Todesurteil eingebracht haben:

„Durch die Not des Prozesses hat das Leben ja ein gutes Thema bekommen, für das sich sterben und leben lässt. ….

  1. Glauben an eine deutsche Zukunft nach einer möglichen Niederlage (`mit uns stirbt der letzte Deutsche: NSDAP – deutsches Reich – deutsches Volk sterben gemeinsam`: Freisler)
  2. Unvereinbarbeit von NS und Christentum. Deswegen waren unsere Gedanken falsch und gefährlich, weil sie von da ausgingen. (Die Moltke vorgeworfene `Rechristianisierungstendenz` ist ein Anschlag gegen Deutschland.)
  3. Der Orden ist eine Gefahr und der Jesuit ist ein Schuft, wir sind grundsätzlich Feinde Deutschlands.)
  4. Die katholische Lehre von der `iustitua socialis` als Grundlage für einen kommenden Sozialismus.“

(Ges: Schr. IV 136)